Eine gute Projektidee: “ Laptops4Goslar“

Gute Projektidee: „Laptops4Goslar“

Goslar. Es begann in kleinem, privaten Rahmen und wird jetzt Kreise ziehen: Das Goslarer Ehepaar Christiane und Wolfgang Dahncke hat zusammen mit der Freiwilligenagentur ein Projekt auf den Weg gebracht, das Schüler und Auszubildende mit Laptops versorgt.

„Laptops4Goslar“ heißt das Ganze, entstanden durch die corona-bedingte Diskussion, Klassen zu teilen und digital zu beschulen.

Wie steht es mit gleichen Chancen auf Bildung, wenn ein Teil der Schüler zu Hause überhaupt keinen Zugriff auf einen Computer hat? Hier setzt das Projekt an, es will für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen. Und nicht nur während der Pandemie sei digitales Lernen nicht mehr wegzudenken, heißt es in der Projektbeschreibung: „Wissbegierige recherchieren im Internet, verfassen Texte digital und stehen miteinander in Kontakt. Wichtige Voraussetzung dafür ist der Besitz eines geeigneten digitalen Endgerätes.“

Ein Meister im Löschen

Was geschieht mit Laptops und PCs, die von Firmen aussortiert werden? Sie können meist mit wenigen Handgriffen flott gemacht werden für das, was im Unterricht erforderlich ist. Diese Handgriffe kennt kaum einer so gut wie Wolfgang Dahncke: Er ist IT-Fachmann. Und, für das Projekt noch viel besser: Er ist IT-Fachmann im Ruhestand. Früher studierte er Mathe, Physik, Informatik: „Aber den Schraubkram lernt man nicht an der Uni“, versichert das Mitglied des „Chaos Computer Clubs“. Der wurde in Hamburg in den Siebziger Jahren gegründet, seine Mitglieder waren als „Hacker“ verschrien. „Die machen genau das, die prüfen die Systeme auf ihre Sicherheit“, erklärt Dahncke; heute ist der Club in der Mitte der Gesellschaft angekommen, er habe sogar an der Entwicklung der Corona-App mitgewirkt, erklärt der Schleswig-Holsteiner.

Wichtig für das, was er vorhat, ist die sichere Löschung alter Daten. Dahncke garantiert das allen Hardware-Spendern zu hundert Prozent – denn nichts anderes war sein Job. Er baute von Bad Segeberg aus das Krebsregister in Schleswig-Holstein auf, löschte sensible Daten. Datenschutz ist sein Ding. Im Falle eines Ansturms auf das Angebot hofft er auf Unterstützer.

Die Infrastruktur für das Projekt steuert seine Frau Christiane Dahncke bei, besser bekannt unter Dorstewitz – die St. Stephani-Sekretärin weiß „ihre“ Kirchengemeinde hinter sich. Die hilft nicht zuletzt mit Lagerkapazitäten, sondern auch bei der Organisation, vielleicht sogar mit einem Wlan-Zugang. Der Spezialist, der Angebot und Nachfrage zusammen bringt, ist die Freiwilligenagentur. Der Tipp, sie mit ins Boot zu holen, kam von Beate Theermann. Gesagt, getan – jetzt kann es losgehen.

Angebot und Nachfrage

Wer eine „alte Möhre“ zu Hause liegen und/oder sich etwas Neues gekauft hat und sein altes Gerät für den guten Zweck kostenlos zur Verfügung stellt, wird gebeten, sich mit Marion Bergholz in der Freiwilligenagentur Goslar in Verbindung zu setzen: Telefon (0 53 21) 39 42 56, info@freiwilligenagentur-goslar.de. Alternativ können sich Spender an die Kirchengemeinde St. Stephani wenden, Telefon (0 53 21) 2 26 47, stephani.gs.buero@lk-bs.de.

Wer ein internetfähiges Laptop oder einen PC mitsamt Office-Paket für die Aus- und Weiterbildung benötigt (ab Klasse 5), wendet sich ebenfalls an die Freiwilligenagentur.
Und wer das Projekt „Laptops4Goslar“ finanziell unterstützen will – denn hier fehlt mal ein Netz-Kabel, dort eine Graphikkarte, vielleicht ein neuer Speicherbaustein – der kann sich an die Diakonie im Braunschweiger Land wenden.

Damit das Ganze erst einmal in Schwung kommt, hat die Bürgerstiftung für Goslar und Umgebung 500 Euro als Startkapital zur Verfügung gestellt.